
Zwischen den Jahren herrscht eigentlich Ruhe. Dann kommt Silvester – und alles explodiert.
Silvester feiern wir angeblich den Jahreswechsel. Aber mal ehrlich: Was feiern wir da wirklich? Dass eine willkürlich festgelegte Zahl um eins hochspringt? Der 31. Dezember ist der Namenstag von Papst Silvester I., gestorben 335 n. Chr. Das war’s. Kein kosmisches Ereignis, keine Naturgewalt. Nur ein päpstlicher Kalenderfleck.
Die stille Zeit – die keiner mehr kennt
Zwischen Weihnachten und dem 6. Januar liegen die Rauhnächte. Zwölf Nächte, manchmal der „13. Monat“ genannt. Eine Zeit, in der früher niemand großen Lärm machte. Die Natur zieht sich zurück, Tiere halten Winterruhe, alles verlangsamt sich. Selbst der Mensch sollte eigentlich innehalten, reflektieren, zur Ruhe kommen.
Aber wir? Wir ballern uns mit Raketen, Böllern und Knallkörpern durch diese stille Zeit, als gäbe es kein Morgen.
Verschaukelt mit Tradition
Die Pyrotechnik-Industrie macht jedes Jahr Millionen. Tiere flippen aus, Feinstaub verpestet die Luft, Müllberge türmen sich. Und wofür? Für ein paar bunte Funken am Himmel, die nach drei Sekunden vergessen sind.
Silvester ist kein uraltes Naturereignis. Es ist ein künstliches Datum, aufgepeppt mit Kommerz und Krach. Und wir machen brav mit, weil „das gehört sich halt so“.
Klartext
Wenn du feiern willst – feier. Aber lass dir nicht einreden, dass du mit Böllern und Getöse irgendwas Sinnvolles tust. Die stille Zeit zwischen den Jahren hat ihren Namen nicht umsonst. Vielleicht sollten wir mal wieder zuhören, statt drüberzuknallen.
Guten Rutsch. Oder besser: Gute Ruhe.



